Wenn die Füße nicht mehr so wollen…

Cowboystiefel von Paul Green in schwarz mit Schmetterlingsrolle

Hinterher ist man immer klüger!

Früher (und wenn ich FRÜHER schreibe, meine ich so vor 30 Jahren!) habe ich ausschließlich hohe Schuhe getragen. Ob bei der Arbeit im Hotel oder in der Freizeit. Hohe Schuhe waren ein Muss und ich habe keinen weiteren Gedanken an meine Füße verschwendet! Die Sucht nach High Heels ist wahrscheinlich bedingt durch meine 1,68 cm, die ich irgendwie immer als zu klein empfunden habe. Zudem habe ich einen langen Oberkörper, der mir die idealen Proportionen zerschießt (Goldener Schnitt).

Ohne Rücksicht auf irgendwelche Schäden oder Spätfolgen, wurden hohe Schuhe in allen Varianten gekauft und getragen. Bis… ja, bis die Kinder kamen. Dann brach die Zeit der Sneaker und Fitflops an. Nur ganz selten griff ich noch zu ohne Schuhen. Mittlerweile sind die Kinder groß und ich habe wieder Lust auf Schuhe, die mich und meine Beine strecken.

Wenn nur noch Turnschuhe gehen, weil die Füße so schmerzen.

Leider musste ich aber feststellen, dass der Körper sie gar nicht mehr mag. Absolut nicht! Die maximale Laufstrecke in Schuhe ab 5-cm-Absatz liegt bei 1 km oder besser beschrieben: ein Restaurantbesuch hin und zurück. Mehr ist einfach ohne Schmerz nicht möglich gewesen. Und das war kein Schmerz, den man irgendwie ignorieren konnte. Der Ballen fängt an zu brennen und stechen, was sich bis in die Zehen zieht. Ein Abrollen mit dem Fuß ich nicht mehr möglich. Einzig und allein das Ausziehen der Schuhe, eine leichte Massage und das Ruhigstellen bringen Abhilfe. Oftmals war es sogar so, dass ich in flachen Schuhe nicht viel weiter gekommen bin, weil der Ballen am linken Fuß extreme Schmerzen verursacht hat. Außer in meinen Plateau Converse oder meinen Fitflops war ein längerer Fußmarsch nicht mehr möglich.

Der Gang zum Orthopäden zum Check der Füße.

Weil mich das so sehr belastet hat, bin ich zum Orthopäden gegangen. Nach ein paar Tests, Fragen und einem Röntgenbild war die Diagnose gestellt: Morton Neurom – eine Verdickung des Mittelfußnerven, die häufig bei Menschen auftritt, die viel laufen (meine Zeit im Hotel), jedoch mehrheitlich bei Frauen auftritt (warum wohl?).

„Leider kann man Abnutzungserscheinungen, die durch falsches Schuhwerk entstanden sind, nicht mehr rückgängig machen. Jetzt geht es nur darum, den entstanden Schaden so weit wie möglich mit Einlagen etc. auszugleichen.“ So lautet die ernüchternde Aussage meines Orthopäden. Also verschrieb er mir Schuheinlagen, die auf meinen Fuß abgestimmt sind, und Schmetterlingsrollen für ein Paar Schuhe zum Testen.

Die Schuheinlagen habe mein Leben verändert. Klingt lustig, aber es entspricht der Wahrheit. Ich konnte wieder länger als 10 Minuten laufen und das mit jedem Schuh, in den die Einlage gepasst haben. In Kombination mit der Schmetterlingsrolle sind meinen Füßen keine Grenzen mehr gesetzt. Ich laufe und laufe und laufe ….

Schuhe & ich

Wer mich schon länger kennt, weiß, dass ich einen Schuh-Fetisch habe und unzählige Schuhe besitze. Leider habe ich aber nur eine Handvoll Schuhe, die genug Platz für die Einlagen bieten. Also habe ich dem netten Schuster mein Problem geschildert, damit er sich mal ein paar Gedanken machen kann, wie wir die Sohlen so herstellen, dass sie in die Mehrzahl meiner Schuhe passen.

Das hat er auch gemacht hat und mir ein Paar hau dünne Einlagen, die vor den Zehen aufhören, und eine leichte Neigung haben, erstellt. Ich habe Zuhause direkt alle Schuhe durchgetestet. In der Tat passen die Einlagen in viele Schuhe. Insbesondere alle Schnürschuhe, Boots und Stiefel kann ich mit der Einlage wieder tragen. Alle seitlich offenen Schuhe sowie Pumps stellten immer noch ein Problem dar. Ferner kann die Schmetterlingsrolle nicht in jede Sohle integriert werden, weil genügend Tiefe vorhanden sein muss. Ein tolles Beispiel seht ihr oben bei den Cowboy-Boots. Meine Füße und ich sind dem Schuster sehr dankbar. Hier hat der Schuster perfekte Arbeit geleistet.

Die kostengünstige Lösung

Für alle anderen Schuharten habe ich online eine andere Lösung gefunden. Es gibt kleine Pelotten in Hautfarbe, die den Vorderfuß polstern und stützen. Die Vorfußpolster gibt es zum Kleben oder zum Überziehen wie ein paar Söckchen – je nach Vorliebe und natürlich Sichtfläche des Schuhs. Ich habe mich aktuell mit allen Varianten eingedeckt, um sie zu testen. Mein frei verkäuflicher Favoriten ist dieses Model.

An erster Stellen stehen jedoch die rezeptpflichtigen vom Orthopäden, die mir der Schuster im Sanitätshaus angefertigt hat. Laut meiner Krankenkasse habe ich pro Halbjahr ein Recht auf eine Einlage für die Füße und pro Jahr eine Schmetterlingsrolle. Das ist in der Tat sehr wenig, besonders wenn man berücksichtigt, dass diese Maßnahmen helfen und weitere Schäden (hoffentlich) vermieden werden können.

Vielleicht ist das ja eine Anregung für alle die, die sich in meiner Lage befinden. Geht mal zum Orthopäden und lasst eure Füße prüfen. Allen jüngeren Leserinnen würde ich empfehlen, die Füße beizeiten zu entlasten. Entweder mit gutem & flachem Schuhwerk oder jetzt schon die Pelotten zu nutzen.

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